Egal, ob der Discovery nun die perfekte Nachbildung des Nord Lead ist oder nicht – seine Werte wie Features, Soundqualität und Bedienbarkeit zählen. Und die halten Vergleichen mit vielen anderen Synthesizern in dieser Preisklasse bestens stand.

Während der Erprobung des Discovery Pro ist das Plugin durch einen eigenständigen Grundcharakter und eine angenehme aber nicht zu dominante Präsenz aufgefallen. Es gibt VST-Synthesizer, gut klingend, mit durchgestylten Loops, Arpeggios und Effektroutinen, Sounds, die einem durch Mark und Bein gehen, die sich aber nur schwer in ein Arrangement bzw. Plugin-Portfolio einbinden lassen.

Nicht so der Discovery Pro, der bei Bedarf ordentlich Druck macht, sich zurück hält, gute bis sehr gute Presets für FX-Sounds, Gated Sounds, Leads und Bässe liefert, aber auch genügend Spielraum für eigene Kreationen von Grund auf und nach Belieben lässt.

Wie sich schon bei vielen Presets zeigt, genügt meist schon ein Layer für einen ordentlichen Grundsound. Nach oben hin ist ja durch die 4 Layer + Waveform-Oszillatoren sowie durch das Step-Gate und die Graphic Modulation Envelope eigentlich alles möglich.

Um den Discovery für komplexe Sounds mit mehreren Layern, Effekten, längeren Release-Zeiten u.a.m und Oversampling tatsächlich nutzen zu können, ist aber ein Rechner mit entsprechender Performance angesagt. Die unten angeführten von discoDSP genannten Systemanforderungen sind optimistisch. Es empfiehlt sich bei älteren Rechnern, die Demo-Version, die bis auf das Speichern von Presets und die MIDI-Automation voll funktionsfähig ist, ausgiebig zu testen.

Der Workflow ist bis auf die geschilderten Punkte wie Presetverwaltung, Aftertouch, diverse Werte-Einstellungen ausgezeichnet.

Aber ist der Mehrpreis gegenüber dem Discovery R3.2, der aber vermutlich nicht auf ewig im Angebot bleiben wird bzw. der Preis für ein Up- oder Crossgrade gerechtfertigt?

Wenn man so das derzeitige Angebot überblickt, dann bewegen sich die Kosten für VST-Synthesizer mit gehobenen Ansprüchen an Performance, Bedienbarkeit, Audioqualität, Support etc., denen auch der Discovery Pro (mehr als) gerecht wird, meist um die 150 EURO und aufwärts.

Insofern ist der Preis angemessen bzw. fair. Den Wert der Anschaffung als Ergänzung für das vielleicht schon vorhandene Plugin-Portfolio muss jeder für sich entscheiden.

Die Graphic Modulation Envelope und der zusätzliche Wave-Oszillator – das alles mal 4 – erweitern das Spektrum an Sound- und Spielvariationen enorm. Für den Workflow nicht zu unterschätzen ist auch die Möglichkeit, eigene Parametereinstellungen für viele Bereiche als Up- oder Crossgrade. Abschließend noch zum Support: Alle Anfragen (etwa 10 während der Testphase) wurden zwischen einer Stunde und einem Tag beantwortet.

 

Produkt Demo: Discovery Pro R5.3

Preis(e)
149,00 Euro