Bis auf jene Funktionen, über welche die Normal-Version nicht verfügt und die Farbgebung unterscheidet sich die Arbeitsfläche der Pro-Version R5.3 nicht von der Normal-Version R3.2.

Die Oberfläche ist nach wie vor nicht überladen und in allen relevanten Details wie Funktionsbereiche, Drehregler, Buttons, Pitch Bend, Modulationsrad u.v.m. dem Hardware-Vorbild entsprechend bzw. nahe am Original.

Die Bedienung ist im Wesentlichen „user friendly“, da die Funktionsbereiche übersichtlich sind, die über 30 (!) Regler und fast ebenso vielen Buttons nicht zu dicht aneinander liegen sowie ausreichend und leserlich beschriftet sind. Etwas problematisch erschien mir beim Testen lediglich das Einstellen der Werte bei der Graphic Modulation Envelope (siehe weiter unten) sowie die Einstellung verschiedener Werte (Prozente, Sekunden, Hz) über die Drehregler – aber das ist vielleicht auch etwas Übungssache.

Ganz ohne Untermenüs kommt der Discovery nicht aus. Diese beschränken sich jedoch auf relativ wenige Funktionen wie Edit, Quick Program Select, Filtertypen u.a sowie die Zone Presets (siehe ebenfalls weiter unten). Mit der Zeit lässt sich damit sogar ganz gut leben. Und man bleibt ja immer auf der Hauptebene und hat so permanenten Überblick und Zugriff auf alle Parameter.

Basiskonzept und Features

Der Discovery bleibt – auch in der Pro-Version – seiner „Inspirationsquelle“ treu und weist folgende grundlegende Features des Nord Lead auf:

2 Oszillatoren, FM, RM und Sync, 2 LFOs mit Arpeggiator-Mode, Filtersektion (LP, BP, HP, Notch), ADSR für Amp und Filter, Mod Envelope, Morphing, Pitch Stick, Modulationsrad u.a.m.

Wie der Nord Lead – und das ist eines der wesentlichen Merkmale – verfügt auch der Discovery (Pro) über 4 Slots (A, B, C, D), die voneinander unabhängig editiert werden können. Grob vereinfacht könnte man von 4 unabhängigen Synthesizer-Modulen sprechen. Der Discovery erzeugt somit 4 verschiedene Klänge (zuzüglich Klänge aus dem Wave-Oszillator). Es können aber keine unterschiedlichen Presets bzw. Programme in die 4 Layer (Slots) geladen werden, wie dies beim Nord Lead im Performance Modus möglich ist.

Layer (Slots) mit Pitch Stick und Modulationsrad

Dafür – und damit verlasse ich die Vergleiche mit seinem Vorbild – verfügt der Discovery (Pro) unter anderem über eine Riesen-Soundlibrary, über ein brauchbares Delay, ein 32-Step-Gate sowie nur in der Pro-Version über den erwähnten weiteren Waveform-Oszillator mit WAV- und SF2-Import und über die erwähnte Graphic Modulation Envelope.

Nachfolgend nun ein Rundgang durch die wesentlichen Funktionsbereiche und deren Hauptmerkmale.

Haupt-Oszillatoren und Waveform-Oszillator

Die beiden Oszillatoren verfügen über Sinus, Sägezahn, Square, PWM, Triangle und Parabolic, einem Mix aus Sinus und Triangle sowie Noise (white, pink) auf OSC2. Die Auswahl erfolgt entweder über die Buttons oder direkt durch Anwahl der LEDs.

Die Oszillator-Sektion ist darüber hinaus noch mit FM (OSC1 als Carrier), Sync, Ring- (12 Halbtöne) und PW-Modulation sowie Panning (für interessante Vibrato-Effekte) bestückt. Das stufenlose Mixen von OSC1 und OSC2 (0 bis 100%) sowie Fine Tuning von OSC2 (+/- 0,5 Semitones), Pitch von OSC2 (+/- 5 Oktaven oder in +/- 60 Semitones) und Key Track runden das Angebot ab.

Allein schon wenn man ein „nacktes“ Preset aufruft und sich etwas mit den sauber daher kommenden Grundklängen, dem Oszillator-Mix sowie der Frequenz- und Ring-Modulation spielt, zeigt sich schon das Potenzial des Discovery.

Oszillator Bereich

Hinzu kommt aber nun in der Pro-Version der bereits angesprochene Waveform-Oszillator, über welchen die intern verfügbaren Sounds – 2 Bänke mit insgesamt ca. 340 Sounds (großteils sehr gute Vintagesounds) – sowie WAV-, SF2- und über die PAD-Synthese erzeugte SFZ-Files (siehe weiter unten) geladen werden.

Für diese Sounds gibt es bis auf Mix (Volume), Octave Pitch und Fine Tuning zwar keine eigenen Bearbeitungswerkzeuge. Sie teilen sich diese (ADSR, LFO, Effekte usw.) mit den Oszillatoren auf dem entsprechenden Layer. Man kann aber den Waveform-Oszillator auf einem eigenen der 4 Layer und die beiden Haupt-Oszillatoren bei Bedarf wegschalten.

Filtersektion, ADSR und Effekte