Gemeinsamkeiten der Multiband-Effekte

Exciter, Dynamics und Stereo Imager arbeiten mit maximal 4 Bändern und variabler Crossover-Frequenz. Jedes Band kann zudem auf Bypass oder Solo geschaltet werden.

Über das Kontext-Menü können Bänder entfernt oder eingefügt werden und kann zwischen 3 Crossover-Typen gewählt werden. Da muss man etwas probieren, welcher Typ (analog, digital, hybrid) die jeweilig „besseren“ Ergebnisse bringt. Die Werkseinstellung ist hybrid. Interessant ist die Learn-Funktion. Damit sucht Ozone 4 beim Abspielen des Audiosignals nach den geeignetsten Cutoff-Punkten. Das bringt mitunter gegenüber dem gewählten Preset meist erstaunliche, aber nicht immer brauchbare Vorschläge.

Multiband u. Mid Side Processing

Effekte mit Mid-/Side-Processing

Bei den Effekten EQ, Reverb, Exciter sowie Dynamics ist auch MS-Processing möglich. Das Umschalten zwischen Stereo- und MS-Processing erfolgt über den Stereo- bzw. MS-Button. Die jeweils verfügbaren Parameter (Gain, Treshold, Ratio) sind für Mid (orange) und Side (blau) getrennt einstellbar, dies wird auch visualisiert.

Aktiviert man Mid-/Side-Link, können Werte für Mid (orange) und Side (blau) simultan verändert werden. Auch hier gibt es wieder die Solo- und Stummschaltung wie bei den Multiband-Effekten. Weiters können die Eingaben per Copy / Paste zwischen Mid und Side kopiert werden. Das spart Zeit.

Paragraphic Equalizer

Der EQ steht nicht umsonst an erster Stelle der Processing-Kette. Wie stark er den Gesamtklang beeinflusst, zeigt sich unter anderem bei der Solo-Schaltung anhand verschiedener Presets.

Per Mausklick, Ziehen der Maus oder Scrollen per Mouse-Wheel werden Positionen und Werte der maximal 8 Bänder verändert. Das kann auch im Info-Fenster, in dem alles alphanumerisch abgebildet ist, erfolgen. Dort werden auch die 5 verschiedenen Filtertypen für jedes einzelne Band eingegeben.

Durch die Visualisierungsqualitäten (Spectrum Analyzer) und etliche Features wie etwa eine Art „Audio-Lupe“, durch die Möglichkeit, für Feineinstellungen 2-, 3- oder 6-fach zu zoomen, mehrere Knoten zu markieren und gleichzeitig in ihrer Frequenz und Position zu verändern, das Bypassing einzelner Bänder, ist das Arbeiten sehr komfortabel und effizient. Der Digital EQ erschien mir insgesamt transparenter. Die Wahl zwischen Analog oder Digital EQ ist aber vermutlich Geschmackssache und vom jeweiligen Audiomaterial bzw. Genre abhängig.

EQ mit Audio-Lupe

Die Funktion „Matching EQ“ bietet die Möglichkeit, den eigenen Mix an einen oder mehrere Referenz-Mixes anzupassen. Dafür stehen insgesamt 8 Snapshots mit Import- und Exportfunktion zur Verfügung. Der Vorgang ist an und für sich recht einfach und das Feature hat Potenzial. Inwieweit aber ein Referenz-Mix bzw. diese Vorgangsweise tatsächlich und alltäglich brauchbar ist, möchte ich in Frage gestellt werden. Lieber wäre mir eine auf das Modul EQ bezogene Preset-Liste bzw. die Möglichkeit, meine eigenen EQ-Vorlagen zu erstellen.

Reverb