Der BRUNO-205 fasziniert schon auf den ersten Blick: die wunderschöne, aufwändige 3-D-Oberfläche lässt den Impuls aufkommen, den Synthesizer aus dem Monitor herauszunehmen und zu der anderen Hardware zu stellen. Klar, übersichtlich, ohne irgendwelchen Schnickschnack.

BRUNO-205 wurde in zwei verschiedenen Varianten gebaut: in HD-Auflösung 1761 x 615, und einmal als Rack-Variante mit 800 x 650. Beide Varianten laufen natürlich auch auf Monitoren mit den jeweils anderen Auflösungen, bei der Variante 1761x 615 ist auf kleineren Monitoren dann allerdings mit einem horizontalen Navigationsbalken zu kämpfen. In der Lizenzversion sind beide Geschmacksrichtungen enthalten, in der Demoversion und die 1761 x 615er.

Im Manual zum PURE-D hieß es ja „Auf den ersten Blick ziemlich viele Knöpfe und Schalter. ( Ich liebe das so… )“, und hier haben wir jetzt so ziemlich das Gegenteil. Eigentlich mag ich ja auch Synthesizer mit einem ganzen Wald von Schiebereglern Potis und Tastern, da dieser Wald dem Soundbastler ein erstes Gefühl von Freiheit und Abenteuer vermittelt. Und dennoch wurde es hier spannend: wieviel Sound kann man aus einem so spartanisch anmutenden Synthesizer herauskitzeln?

Die Antwort: eine unglaubliche Menge.

Man sieht BRUNO nicht an, dass 16 Oszillatoren unter der Haube arbeiten, und das bei geringer CPU-Last. Signalweg und Bedienelemente entsprechend weitegehend dem Hardwaremodell, es wurden lediglich einige – allerdings sehr interessante – Änderungen eingefügt, so können z.B. die Wellenformen des DCO stufenlos gemischt werden.

DCO Sektion

Die recht überschaubare Filtersektion hat es in sich: das Signal geht durch zwei 6-dB-Filter, einen Tiefpass und einen Hochpass. Der TPF gibt dem Signal die erste entscheidende Charakteristik; mittels des HPF können die Tiefen ausgeregelt werden.

Im VCF selbst gibt es die Wahl zwischen 12 dB und 24 dB und das übliche Pärchen aus CutOff und Resonance (bis zur Selbstoszillation).