Amplitube 3 emuliert, wie man ja bereits aus der Featureliste ersehen kann, sehr viele Verstärker, Lautsprecher, Mikrofone sowie Rack- und Bodeneffekte. Diese sind meistens an Klassiker aus der Hardwarewelt angelehnt, die allseits beliebt und bekannt sind wie die Amps von Marshall oder Fender, Shure-Mikrofone, und einigen mehr. Bei den „Tretminen“, also den Bodeneffekten, kommt einen der ein oder andere von Sound und Optik her auch irgendwie bekannt vor, Ähnlichkeiten zu manchem Boss-Pedal aus den 80/90ern sind hier kaum zu übersehen.

Der Preset-Browser lässt sich schnell und einfach bedienen, da man mit einem Klick die Ansicht-Reihenfolge nach Name, Instrument, Beschreibung oder Klangcharakter ändern kann. In den Presets trifft man auf verschiedenste Effektanordnungen, wobei man natürlich jedes einzelne Element der jeweiligen Effektkette vollkommen frei austauschen oder erweitern kann. Alleine diese freie Verschaltbarkeit bietet schon nahezu endlose Variations- und Kombinationsmöglichkeiten, so dass sich so ziemlich jeder gewünsche Gitarren-oder Bassound hinbasteln lässt.

Am Anfang steht der Signalfluss:

Durch acht verschiedene Routingmöglichkeiten, die mit einem Klick ausgewählt sind, kann man das Signal auf diverse Mono oder Parallelbearbeitungswege schicken. Neben den acht Verschaltungsmöglichkeiten wird der Signalfluss auch mit Pfeilverbindungen optisch angezeigt – eine sehr übersichtliche Sache, mit der sich jeder schnell zurechtfindet. Zuerst wählt man aus, ob das Signal in Mono oder Stereo verarbeitet werden soll, dann passiert es den Tuner um dann durch die Stomp-Boxes, also die Bodeneffekte zu laufen. Danach folgen der jeweilig ausgewählte Amp, dann das Cabinet und zum Schluss passiert es das Effekt-Rack.

Durch die mögliche Stereosignalverarbeitung ist Amplitube nicht nur auf Monoquellen wie eine Gitarre oder einen Bass beschränkt, sondern man kann auch entsprechende Stereoquellen wie beispielsweise Drumloops bearbeiten. Durch diese Stereofähigkeit eröffnet einem Amplitube 3 noch viel mehr Möglichkeiten. Denkbar wäre hier beispielsweise die Effektierung von Stereo-Synthesizersounds, die ja oft noch von einer Bearbeitung durch eine Ampsimulation oder durch eine leichtes Anzerren profitieren können. Da alle Bearbeitungsmodule zweifach vorhanden sind, kann man sogar noch ein weiteres Signal vollkommen unabhängig vom Ersten mit ganz anderen Effekteinstellungen parallel durch die Module schicken – dies eröffnet einem zum Beispiel im Livebetrieb interessante Möglichkeiten. Ein global aktives Noise-Gate mit Threshold, Release und Depth-Regler sorgt für das richtige Ausblenden von Störgeräuschen bei den stärkeren Verzerrungen.

Die Bodeneffekte