Im Test: Voxengo – Polysquasher

Das Einsatzgebiet ist als „finishing compressor“ vor dem finalen Mastering-Limiter, also als vorletzte Instanz im Mix.

Aber auch als Kompressor für eine Drum-Spur besitzt der Polysquasher genügend Potential und Einstellmöglichkeiten.

Zunächst kurz zu einigen Features, wie sie auch auf der Webseite nachzulesen sind:

  1. transparenter Klang
  2. 8 eingebaute Kompressor Modi
  3. Multi-channel Audio
  4. Internes Channel Routing
  5. Bis zu 8x Oversampling
  6. Preset-Manager
  7. Undo/Redo
  8. Kontextsensitives Hilfesystem

Das Plugin überrascht mit einer einfach gehaltenen und übersichtlichen Oberfläche, wie man es von Voxengo gewohnt ist. (Es gibt übrigens 4 Farbschemata für die Oberfläche zur Auswahl.) In der Hauptansicht gibt es für die Einstellung der Kompression drei Regler: „Threshold“, „Ratio“ und „Out Gain“, wie man sie von jedem Compression-Plugin her kennt. Sehr innovativ und praktisch ist die große Anzeige auf der linken Seite: hier wird in Echtzeit die „Gain Reduction“ (siehe Bild) oder wahlweise das Ein-/Ausgangssignal grafisch dargestellt, was beim Optimieren der Einstellung sehr hilfreich ist.

Möchte man weiterführende Änderungen am Kompressionsverhalten vornehmen, gibt es beim Klick auf den „Edit“ Knopf links oben ein weiteres Fenster, der „Compression Mode Editor“ (siehe Bild).

Mode Editor

Hier lässt sich der Polysquasher an die individuellen Bedürfnisse anpassen.

In der „Transfer Function“ kann aus jeweils vier „Function“ und „Gain Average“ Modi ausgewählt werden. Dadurch lässt sich das Verhalten des Kompressors flexibel variieren. Daneben gibt es noch Regler für „Knee“ (Bereich um den Threshold Level), den „Dry Mix“ und die „look-ahead“ Funktion, die bestimmt, wie viele Millisekunden das Plugin für die Berechnung der Kompression in die Zukunft schauen darf. Das Plugin hat als Besonderheit keine Attack- und Release-Einstellungen, sondern hier basiert der Kompressionsalgorithmus auf einem internen Timing, dass unter „Dynamics“ eingestellt werden kann. Hier kann ich dem Handbuch nur zustimmen: dieser Aspekt der Kompression ist schlecht objektiv darzustellen – am besten selbst reinhören und ausprobieren.

Mit dem „Level Detector“ wird eingestellt, wie die Lautstärke von multi-channel Signalen bei der Kompression bestimmt wird, wobei hier auf Peak-Detection gesetzt wird.

Wie bei jedem Voxengo Plugin besitzt auch der Polysquasher ein kontexsensitives Hilfesystem. Das heißt, fährt man mit der Maus über ein Regler oder ein Knopf wird in der unteren Statuszeile eine kurze Erklärung angezeigt. Sehr hilfreich! Natürlich lassen sich die vorgenommenen Einstellungen als Presets abspeichern oder schnell durch A/B Auswahl vergleichen. Das Handbuch ist mit 9 Seiten relativ kurz, erklärt aber ausführlich alle Parameter. Getestet wurde das Plugin (v2.1) unter Windows 7 x64 mit Reaper 3.13 (x86) auf einem Intel Q6600 2,4GHz. Bei 8-fachen Oversampling benötigt der Polysquasher knapp 6-7% der CPU-Leistung, bei 1-fachen Oversampling weniger als 1%.Auf Klangbeispiele möchte ich hier verzichten, da man den Polysquasher einfach selber ausprobieren muss. Ich kann also jedem nur raten: Demo-Version runterladen und ausprobieren!

Fazit