Die Festverdrahtung ist ja durchaus eine gängige Option, bestes Beispiel sind die nichtmodularen Systeme aus dem Hause Moog.
Nehmen wir aber einmal ein ganz einfaches Beispiel: zwei Oszillatoren und ein Envelope. Die Oszillatoren können hinsichtlich der Frequenz, der Pulsweite und ihres Volumens moduliert werden, dann wären mindestens 6 Taster notwendig.
Bei 9 Oszillatoren, 6 Envelopes, einem Modulationsrad und einer Regelung für die Anschlagsstärke wären wir schon bei 216 Tastern, und das ist noch nicht einmal die verschärfte Variante, in der Modulatoren durch andere Modulatoren angesteuert werden können.
In beiden Fällen werden Vorteile mit Nachteilen erkauft: Die Festverdrahtung bietet einigermaßen übersichtliche Bedienelemente, allerdings um den Preis geringerer Flexibilität beim Routing. Der modulare Aufbau bietet eine fast völlige Freiheit beim Routing, aber eben um den Preis einer höheren Komplexität der Bedienelemente.
Ich halte es für richtig, dass Arturia hier keine faulen Kompromisse eingegangen ist, sondern sich in der Logik und im Look and Feel im Wesentlichen an die Vorgaben der Original-Hardware gehalten hat. Sicher wären ergonomisch einfachere Lösungen denkbar gewesen. So hätte man die ganze Verkabelung und die Trigger durch eine simpel zu bedienende Matrix abbilden können (wie es bei modernen Softsynths mit ihren Modulationsmatritzen gang und gebe ist) – dann wäre es aber kein Modular Moog mehr gewesen. Um es salopp zu formulieren: wer diese Software kauft, will auch wirklich mit den Patchkabeln arbeiten und keine Kompromisse eingehen.
Die Modulationssektion
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