Kauft man die Plugins als Downloads, erhält man nebst Freischaltung der Lizenzen auf sein iLok-Konto auch Links zum Download der Wave-Shell, einer Installationsdatei für alle Waves-Produkte. Hier wählt man das zu installierende Produkt aus und schon wird über das Internet eine aktuelle Version automatisch geladen installiert. So hat man nach einer Neuinstallation immer eine aktuelle Version seiner Plugins, ohne selbige aufwändig einzeln herunterzuladen. Dank des iLok entfällt ebenso das Abtippen von Serien- und Aktivierungsnummern. Prima!

Praxis
Nach der Installation der Collection erfasste, in unserem Test Logic Pro 9 auf einem 2 Jahre alten iMac mit Mac OS X 10.6.4, die DAW kurz die neuen Plugins und bot sie sofort zur Nutzung an. Kein Freischalten einzelner Plugins. Einfach loslegen!

Die Oberflächen orientieren sich optisch an den bekannten Hardware-Vorbildern. Während die API-Plugins dem Benutzer relativ übersichtlich und dezent im Design erscheinen die Plugins mit SSL- und Neve-Modulen doch sehr detailverliebt, in warmen Tönen mit den typischen Farbgebungen z.B. der Potis auf den riesigen SSL-Konsolen. Den Master Buss- Kompressor erkennt man schon von Weitem. Alle Plugins dieser Collection eint insgesamt ein starker optischer Wiedererkennungswert.

Doch was ist mit dem Klang?

Alle Plugins unterstützen Samplingraten bis zu 96kHz mit 24bit Wortbreite in Mono und Stereo und liegen, je nach gekaufter Variante, als TDM-Version, oder bei der Native- Variante als RTAS, AU oder VST vor.

Beim Vergleich einzelner Plugins untereinander mit verschiedensten Klangquellen (Vocals, Drums, Bass, Loops, etc.) fällt eine deutliche, aber dennoch fein aufgelöste Klangfärbung auf.

Insbesondere der SSL E- und G Channel bzw. SSL G-Equalizer sorgen für eine deutliche Klangbereicherung. Während die EQs sehr musikalisch zur Sache gehen, greift der Kompressor von zart bis hart ein und breitbandiges Arbeiten, z.B. bei den Höhen und Höhenmitten ist mit dem SSL G-Equalizer ohne Probleme möglich.

So gut wie alle Plugins haben einen Analog-Taster. Leider ist nicht genau dokumentiert, was genau auf analog getrimmt wird. Nach einigen Recherchen wird hiermit die Nichtlinearität der originalen Geräte modelliert. Im A/B-Vergleich ist uns jedoch kein klanglicher Unterschied aufgefallen, egal ob aktiviert oder nicht. Messtechnisch jedoch kann das durchaus anders aussehen. Diesen Schritt haben wir mangels Mess-Software jedoch nicht vollziehen können.

Auffällig hingegen waren aber wiederum die sich überlappenden Frequenzbänder des API 550A, was sich in einem ausgewogenen Klangbild wiederspiegelt.

Insgesamt besteht die Studio Classics Collection aus feinen Werkzeugen die zum reinen Herausfiltern von Störenfrieden viel zu schade wären. Eher sind API, SSL und V-Series eher Klangveredler und verlässliche Werkzeuge bei Mix und Mastering.

Soundbeispiele