Der Arpeggiator des FM-8 ist sehr vielseitig und verfügt über so ziemlich alle Funktionen die man sich nur wünschen kann – eigentlich kommt er damit fast schon einem Step-Sequencer gleich. Man hat insgesamt bis zu 32 Steps zur Verfügung, über die man 5 verschiedene Timing-Raster legen kann. Die Anzahl der Steps ist von 1-32 frei einstellbar und wandert per Lauflicht strikt durch sobald der Arpeggiator aktiviert ist. Durch die freie Stepanzahl-Einstellmöglichkeit ist es sehr leicht, auch ungewöhnliche Takte und Muster zu erzeugen. Accent, Shuffle, Transpose, Octave sowie Note Order und Note Length sind ebenfalls Parameter, die dieser umfangreiche Arpeggiator anbietet. Die Random-Funktion, die ebenfalls auf so ziemlich jeden Parameter anwendbar ist, kann oftmals auch eine inspirierende Hilfe bei der Programmierung origineller Rythmussequenzen sein. Die veränderten oder selbst erstellten Arpeggiator-Pattern kann man dann als Template speichern – es werden jedoch auch 48 vorgefertigte Muster ab Werk mitgeliefert, durch die man sich erstmal durchhören kann. Insbesondere in den rythmischen Soundbeispielen und den Drumloops ist das Wirken des Arpeggiators gut zu hören.
Effects-Page
FM-8 verfügt über 12 Effekte, mit denen man den Sounds den letzten Schliff geben kann. Zur Auswahl stehen: Overdrive, Tube Amp, Cabinet, Shelving EQ, Peak EQ, Talk Wah, Phaser, Flanger, Tremolo, Reverb, Psyche Delay, und ein Chorus/Delay. Die Effekte sind einzeln zu- und abwählbar und erscheinen dann untereinander sehr übersichtlich im Effect-Fenster. Jeder Effekt kann ausreichend über seine typischen Parameter feingetuned werden. Die Effekte sind natürlich auch alle gleichzeitig einsetzbar und können im Dry/Wet Anteil frei dazugemischt werden. Klanglich sind sie auf der Höhe der Zeit und fügen sich gut in den FM-8 Grundsound ein. Sehr schön ist, dass man die erstellten Effektkombinationen als Template selbst abspeichern kann. Von diesen Templates stehen ausserdem, wie bei dem Arpeggiator auch, schon 48 vorkonfigurierte Kombinationen zur Auswahl.
Fazit und Soundbeispiele
Mit dem FM-8 haben die Programmierer nahezu alles richtig gemacht: Der Softsynth ist übersichtlich und einfach zu bedienen (bei tieferen Eingriffen Verständnis der FM-Synthese vorausgesetzt), durch die vereinfachte Easy-Page kommen auch Neulinge schnell zu Ergebnissen. Der KORE-Browser ist mittlerweile nicht mehr wegzudenken und bei der Klangsuche aus der Vielzahl der Presets gut anwendbar. Eine ebenso umfangreiche und gut klingende Effektsektion zusammen mit dem schon an einen Step-Sequenzer grenzenden Arpeggiator runden das Bild ab. Nicht zu vergessen ist die Morphing-Funktion der neuen FM-8 Sounds, die einem sehr abwechslungsreiche und lebendige Fahrten durch die Sounds ermöglicht und in der Anwendung entsprechend Spass macht. Lediglich beim Bestücken des Feldes mit mehreren verschiedenen Presets haben mich die Ergebnisse etwas enttäuscht, da das Morphen zwischen diesen doch sehr kantig und stufig klang.
Sehr angenehm, und heutzutage ja auch immer seltener zu finden, ist das Ressourcenverhalten des FM-8. Die Leistungsanzeige auf meinem Intel- Quadcore PC Q6600 2,4 GHz war bei ausgeschaltetem High-Resolution Modus pro Sound nicht über 5 % zu kriegen, bei den allermeisten Sounds lag sie sogar nur zwischen 1-3 Prozent ! Somit kann man vom FM-8 auch auf älteren Computern viele Instanzen fahren, was auch Sinn macht, da er sämtliche Soundbereiche abdeckt und eine weit gefächerte Soundvielfalt bietet. Wenn man in den Optionen den High-Resolution Modus aktiviert, verdoppelt sich die Prozessor Last bei den meisten Klängen. Dafür klingen manche dann noch etwas high-endiger (was gar nicht immer unbedingt zu dem Sound passt oder gewollt ist). Aber auch unter der erhöhten Auflösung war der FM-8 nicht über die 8-Prozent Leistungsmarke zu bringen. Wer auf den typischen Klang der FM-Synthese steht und/oder ein alter DX-7 Liebhaber ist, ist mit dem FM-8 bestens bedient. Durch die zusätzlichen Effekte und erweiterten Programmier-Features dieses Software-Synths kann man ältere importierte Klangprogramme auch noch deutlich aufwerten und sie auch in heutzutage aktuellen Produktionen einsetzen.
Soundbeispiele
Soundbeispiel 1: Diverse FM-7 Library Sounds
Soundbeispiel 2: Diverse FM-8 Sounds
Soundbeispiel 3: Original DX-7 Sounds Importiert
Plus:
sehr vielseitiger und hochwertiger Klang
Import von klassischen FM-Soundprogrammen – damit Nutzung unzähliger klassischer Synthsounds möglich
Morphing-Funktion bei Einzelsounds sehr kreativ verwendbar
übersichtliche Bedienung
bereits 960 Presets ab Werk
sehr ressourcenschonend bei trotzdem amtlichen Klang
Minus
Morphing Funktion zwischen verschiedenen Klängen klingt sehr stufig
Preis: 179,- Euro
System
PC Windows 7 / Vista / XP, Pentium® / Athlon 1.4 GHz, 1 GB RAM
Mac OSX: 10.5, Intel Core Duo 1.66 GHz, 512 MB RAM
Link: Native Instruments
GUITAR RIG 4 PRO
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