Zuständig für die Entwicklung von DR war die Firma Surround SFX (SSFX) (http://www.surroundsfx.com/), die manche vielleicht noch vom Software-Synthesizer NeuronVS kennen. Für SSFX ist es auch nicht die erste Zusammenarbeit mit Native Instruments: bei der Entstehung der KORE Packs „Urban Arsenal 2“ und „Spectral Expansion“ waren SSFX ebenfalls involviert.

Auf ihrer Webseite geben SSFX einen kleinen Einblick in die Entstehung und in die Komplexität von DR. So basieren die meisten Presets auf einem oder mehreren „hausgemachten“ REAKTOR Ensembles, die dann in einem ausgefeilten Arrangement mit Reverb, Delay, Limiter, Compressor, Fader, Widener oder Amps zusammengeschaltet werden.

Für die Techniker unter uns sind unter dem Link http://www.surroundsfx.com/korelib.html drei Flussdiagramme als Beispiele für den Aufbau eines Presets zu sehen. Beim Preset „Elektolizer“ (siehe Beispiel 2 weiter unten) erkennt man beispielsweise dass das Eingangs-Signal über ein Comb-Filter und Ring-Modulator in 4 parallele Filter geschickt wird, die über jeweilige Sequencer angesteuert werden. So lassen sich rhythmische Effekte erzeugen, die zum Tempo des Songs synchronisiert werden. Nach der Filtersektion ist deutlich die lange Effekt-Kette zu sehen, die dem Klang den letzten Schliff verleiht.

Wer noch einen tieferen Blick in die hausgemachten REAKTOR Ensembles werfen möchte, sei auch hier auf die Webseite von SSFX verwiesen, wo es speziell für vier Ensembles eine kurze Dokumentation als PDF gibt.

Deep Reconstruction im Einsatz

Doch genug der trockenen Technik-Fakten. Letztendlich ist es für den produktiven Einsatz nur wichtig, wie DR klingt und wie kompliziert die Bedienung ist. Im Folgenden möchte ich deshalb ein paar ausgewählte Presets vorstellen. Sie machen das Potential von DR deutlich und geben einen ersten Eindruck von der Neuartigkeit der Effekte. In den Beispielen hört man zunächst den unbearbeiteten Loop und anschließend das jeweilige Preset, wobei nach zwei Takten zur jeweils nächsten der 8 Klangvarationen übergeblendet wird. Dies geschieht im Kore Player mit einer rechts-links („X“) und hoch-runter („Y“) Bewegung über den „A“ bis „H“ Feldern. Dadurch kann stufenlos zwischen den einzelnen Variationen gemorpht werden. Diese Bewegung ist per Host leicht automatisierbar und kann auch auf MIDI CC-Befehle gemappt werden. Dazu klickt man mit der rechten Maustaste auf die Felder und wählt „Learn X“ oder „Learn Y“ (siehe Bild). Jetzt bewegt man an seinem MIDI-Controller einen Regler und schon ist die Bewegung live steuerbar.

Kore Player Menu

Neben dem X-Y-Pad gibt es im KORE PLAYER außerdem die Möglichkeit 8 Parameter eines Presets mit Drehreglern zu beinflussen. So kann jeder Sound noch (eingeschränkt) individuell eingestellt werden.

Soundbeispiele