Als letzter Effekt taucht der Compressor auf. Es setzt den dynamischen Bereich herab, in dem das Signal komprimiert wird. Dadurch entsteht ein subjektive „Loudness“ bei gleicher relativer Lautstärke. Mit Amount und Release lässt sich der Effekt auf die eigenen Bedürfnisse einstellen.

Ein weiteres Feature vom CamelPhat ist der X/Y-Controller, der einem direkt ins Auge fällt. Hier lassen sich zwei Parameter für X und Y wählen, die dann per Maus direkt gesteuert werden können. Direkt über dem X/Y-Controller befindet sich der Preset-Browser, mit dem man recht unproblematisch die vorhandenen 128 Presets (verteilt auf 4 Bänke) durchsuchen kann. Die Presets sind sehr abwechslungsreich, von guter Qualität und bieten einen gelungenen Eindruck, was der CamelPhat alles leisten kann. Die Presets sind dabei durch voranstehende Abkürzungen wie DRM, SYN, INS, MIX, RYM und GTR schnell einzuordnen. Eine weitere Besonderheit ist der LFO (low frequency oscillator). Hier kann man zwei der vielen Parameter passend zur Geschwindigkeit (oder auch frei) modulieren lassen. In dem Screenshot ist z.B. gerade die MasterVolume mit einer RampDown Modulation ausgewählt. Kombiniert man hier die richtigen Parameter, lassen sich sehr interessante Effekte erzielen. Das beweisen auch die vorhandenen Presets, die vom LFO viel Gebrauch machen. Ein weiteres Highlight ist die Randomize-Funktion, die dank des großen Knopfes oben nicht zu übersehen ist. Mit einem Klick werden neue Effekt-Kombinationen erstellt, die jedoch nicht komplett zufällig sind. Hier ist, wie auch beim CamelSpace, eine „intelligente“ Routine am Werk, die nur Einstellungen erlaubt, welche sinnvolle Effekte erzeugen. Wie das genau funktioniert, ist auch hier dem Handbuch leider nicht zu entnehmen.

Wie bei CamelAudio üblich, haben die meisten der Parameter (auch der X/Y-Controller) eine MIDI Learn Funktion und lassen sich somit sehr einfach auf einen vorhandenen Hardware-Controller einstellen. Diese erreicht man durch einen rechten Mausklick auf den Knopf. Dort lassen sich übrigens auch das Verhalten der Knöpfe ändern: soll die Drehung des Knopfs linear ablaufen oder soll sie zirkular sein? Hier kann man es auswählen. Ein sinnvolles Detail, wie ich finde.

Generell ist die Oberfläche vom CamelPhat sehr übersichtlich aufgebaut und intuitiv zu bedienen. Dreht man an einem Regler, so wird der aktuelle Wert des Reglers in dem kleinen „Value Readout“ Kasten (wo sonst der Preset-Name steht) eingeblendet. Dadurch lassen sich auch sehr exakte Einstellungen machen.

Die folgende Sound-Demo zeigt hoffentlich, wie vielfältig die Effektmöglichkeiten vom CamelPhat sind. Hierzu wird ein Drumloop zunächst im Original gespielt, anschließend mit wechselnden Presets, die aus der CamelPhat-Bibliothek stammen.

Soundbeispiel