Neuer Mixer in Reason 6.5
Eine weitere Neuerung ist der neue, von Grund überholte Mixer, der einer berühmten britischen Mixer-Konsole nachempfunden wurde. Dabei ist die neue Version der virtuellen Mischkonsole so umfangreich ausgefallen, dass sie nicht mal mehr auf meinen 26 Zoll großen Bildschirm passt. Der Mixer umfasst dabei gut 2000 Pixel in der Höhe. Es lebe die Scroll-Funktion…nervig ist es dennoch. Dafür bekommt man alle Funktionen, die ein reales Mischpult bietet und man sich so wünschen könnte. Es wurde beispielsweise ein neuer Kompressor im Master-Bus eingebaut, der für „Radio-fertige“ Studioqualität sorgen soll, so der Hersteller. Dem (semi-) professionellen Abmischen von Songs steht definitiv hier nichts mehr im Wege.
Effekte
Neu hinzugekommen sind Effekte wie der „Pulveriser“, der sich als Multieffekt entpuppt mit Kompression, Verzerrung, einem Multimode-Filter sowie flexiblen Modulationen. Dann ist da noch „The Echo“, das die Brillanz eines modernen Echos mit dem organischen Sound des analogen Zeitalters und alter Bandmaschinen verbinden soll. Als weiteren neuen Effekt erhält der geneigte Käufer von Propellerhead Reason 6.5 den „Alligator“, bei dem es sich um einen dreibandigen Gate-Effekt handelt. Mit diesem lassen sich beispielsweise aus ruhigen Pads neue, rhythmische Texturen kreieren. Weiterhin findet sich mit „Neptune“ ein Plugin zur Pitch-Correction und mit einer eigenen Stimmen-Synthese. Ganz wie das Vorbild AutoTune korrigiert Neptune den Gesang on-the-fly.
Es geht weiter mit dem virtuellen Gitarren- und Bass-Verstärker, das auf Modellen der POD-Reihe von Line 6 basiert. Eine wirklich nette Dreingabe, die Reason auch für Gitarristen und Bassisten interessant machen dürfte und im Vergleich mit den Mitbewerbern auch notwendig, diese an Bord zu haben.
Bis zur Version 6.5 war Reason auf die mitgelieferten Instrumente und Effekte beschränkt. In gewisser Weise bleibt das auch so, denn Reason lässt sich nicht (wie die Musikprogramme der Mitbewerber) mit externen Plugins erweitern. Ab Version 6.5 bietet der Hersteller aber die Möglichkeit der so genannten Rack-Extension (kurz: RE), eine eigne Schnittstelle für Erweiterungen, die natürlich nur im herstellereigenen Webshop gekauft werden können. Immerhin: Das abgeschlossene Reason-Universum öffnet sich ein wenig und lädt neue Hersteller ein, ein Teil der Community zu werden. Dass Propellerheads dabei auf einen eigenen Plugin-Standard setzt und nicht auf existierenden Formate setzt, kann natürlich auch unter dem Aspekt verstanden werden, dass die Stabilität der DAW-Software nicht gefährdet werden soll.
Fazit im Reason 6 Testbericht
Mit der Version 6.0 ist Reason wieder einen weiteren Schritt in eine eigene Richtung gegangen. Die neuen Features sind sinnvolle Ergänzungen, die das Musizieren und Komponieren mit dem Musikprogramm noch leichter machen, wie unser Reason 6.5 Testbericht gezeigt hat. Gerade die Möglichkeiten, die Audiospuren und der -aufnahme bieten, erzeugen neuen kreativen Spielraum für alle, die lieber in ihrem Universum bleiben wollen. Sprache, Gesang oder die Stimme aufnehmen ist nun problemlos innerhalb der DAW-Software möglich, genau wie die Weiterbearbeitung der gemachten Aufnahmen.
Persönlich hat mich die aktuelle Version der Musiksoftware jedenfalls überzeugen können. Wer eine All-in-One-Lösung zum Musikmachen sucht, darf hier einen Blick riskieren.
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